Künstlerportraits:

M a n u e l a E u g é n i e R ö c k
Schauspielerin & Sängerin



















 

 

M a n u e l a   E u g é n i e   R ö c k
Schauspielerin & Sängerin

 

Manuela Eugénie Röck ist ein Musicalstar. Sie spielt in "Ludwig II. -
die Sehnsucht nach dem Paradies", eine der Hauptrollen: Sophie, die -Verlobte Ludwig II.

Eine äußerst charmante junge Frau, die es versteht, sich mit Hilfe Ihres Könnens und Ihrer Ausstrahlung einen Platz im Herzen des
Musicalpublikums zu erobern. Trotz Ihres Erfolges auf der Bühne ist Sie eine bescheidene, sympathische Persönlichkeit - ohne alle Starallüren - geblieben. Eine der schönsten, gelungensten und immer wieder zu Begeisterungsstürmen führenden Szenen im Musical "Ludwig II. - die Sehnsucht nach dem Paradies" ist ihre Darstellung der Sophie bei einem Liederabend im Hause Richard Wagners, im Beisein SM. König Ludwig II.

Manuela Eugénie Röck - alias Sophie - singt für Ihren Verlobten
Wagnerarien; diese werden aber so falsch dargebracht, daß alle Zuhörer, zuletzt auch der König, entsetzt diese Stätte verlassen. Eine Szene in welcher Manuela Eugénie Röck, die ihr eigenen schauspielerischen, dramaturgischen wie auch gesanglichen Fähigkeiten (bewußt und gekonnt "falsch" zu singen, gehört zum Schwersten!) sowie das Hervorbringen von situativer Komik aufs Beste unter Beweis stellt. Allein dafür lohnt sich ein Besuch des Musicals!

 

Die Guglmänner SM. König Ludwig II. dürfen diese außergewöhnlich talentierte Künstlerin heute vorstellen. Wir führten mit Manuela Eugénie Röck ein Gespräch, in dem Sie uns einen kleinen Einblick in Ihr Leben im Musicaltheater und Ihre Beziehung zu Ludwig II. gewährte.

 

Frau Röck, wie kamen Sie überhaupt zum Theater?
Eigentlich durch meinen Bruder. Dem war mein Talent aufgefallen und so schleppte er mich eines Tages nach Hamburg zum Vorsprechen und Vorsingen an die renommierte Stage School of Music, Dance and Drama. Die haben mich gleich dabehalten - erstmal für ein Jahr - insgesamt wurden dann 3 Jahre daraus!

Sie haben also eine fundierte, klassische Gesangsausbildung?
Ja, die habe ich. Es wurde zwar enorm viel verlangt, aber es hat auch viel gebracht. Ich bin ein klassischer, lyrischer Koloratursopran für
Musical und Operette.

Was reizt Sie so an Musical und Operette?
Es ist die Verbindung aus Schauspiel und Gesang. Das finde ich gut. Ichmag es gerne, wenn es etwas "quirliger" zugeht.

Wie kamen Sie zur Hauptrolle der Sophie?
Ich habe mich auf eine Ausschreibung hin beworben, mußte insgesamt viermal vorsingen und vorspielen und wurde dann aus über 40 Bewerberinnen für die Rolle der Sophie ausgewählt.

Haben Sie eine besondere Beziehung zu Ludwig II.?
Ja, natürlich. Allein schon durch meine Allgäuer Heimat. Wenn man wie ich in Bad Saulgau aufgewachsen ist, ist Ludwig natürlich ständig präsent.

Frau Röck, wir wissen, daß Sie ein Multitalent sind -Sie spielen im Musical außer der Sophie noch drei weitere Rollen!
Das stimmt, ich spiele noch die Gräfin von Thurn und Taxis, die Freifrau v. Arnim und die Susanne von Ow.

Das ist ja ein volles Programm, Respekt! Ist das nicht wahnsinnig
schwierig, jeden Abend auf der Bühne zu stehen?
Ja natürlich, es kostet viel Kraft, viel Geduld und viel Selbstdisziplin. Ich war ja im Musical von Anfang an dabei. Von den
erfahreneren Kollegen habe ich gelernt, wie man seine Kräfte geschickt einteilt. Im Musical "Ludwig II. - die Sehnsucht nach dem Paradies" sind wir Schauspieler ein außergewöhnlich harmonisches, gutes Team. Wir haben viel Spaß miteinander; es wird viel gelacht bei uns. Ein ganz tolles Arbeitsklima...

...das man vermutlich dringend braucht, um die gewaltige physische wie psychische Anstrengung überhaupt bewältigen zu können.
Richtig.

Wie ist das bei Ihnen, spielen sie die Sophie jeden Abend gleich, oder gibt es da Variationen?
Die Rolle ist lebendig und man paßt sie natürlich dem jeweils spielenden Partner an. Das sind ja bei unserem Betrieb wechselnde Personen für die gleichen Rollen. So kann es schon sein, daß die Sophie mal neckischer, mal verführerischer oder mal verträumter rüberkommt.

Was wäre eine persönliche Traumrolle für Sie?
Die Christina in Christina. Das Stück läuft zur Zeit in Stockholm. Vielleicht wird es ja für den deutschsprachigen Raum entdeckt - ich
glaube, es gibt im Moment noch nicht einmal eine deutsche Übersetzung...

Sie leben also mit einem Traum - so wie auch Ludwig mit seinen Träumen lebte.
War Ludwig für Sie verrückt?

Nein, Ludwig war nicht verrückt. Er war einfach seiner Zeit voraus und war deshalb unverstanden. Ludwig paßte nicht in seine Zeit - aber verrückt war er bestimmt nicht!

Bewundern Sie Ludwig II.?
Ja, sehr! Er hatte revolutionäre Ideen. Er blieb stets sich selber treu, auch als es eng wurde. Das finde ich gut. Er war seiner Zeit voraus, den meisten seiner Zeitgenossen gab er Rätsel auf. Er sagt ja selbst: ein ewig Rätsel will ich bleiben, mir und anderen...

Wie kam Ludwig Ihrer Meinung nach zu Tode. Die offizielle Todestheorie geht ja von Mord (an Gudden) und Selbstmord aus. Ist das auch Ihre Meinung?
Nein - Ludwig wurde erschossen.

Das ist ja auch die Theorie der Guglmänner und anderer namhafter Ludwigforscher (Georg Lohmeier, Albert Widemann) Die Guglmänner konnten ja sogar den Nachweis führen, daß man den Sarg von der Unterseite her geöffnet hatte und den Leichnam entfernen ließ. Deshalb fordern die Guglmänner ja auch vehement die Öffnung des Sarkophags. Sollte Ihrer Meinung nach der Sarg geöffnet werde?
Ja! Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, was vor sich
ging. Auch wenn dadurch der Mythos ein wenig von seinem Geheimnis verlieren könnte. Der Sarg soll geöffnet, der Leichnam des Königs untersucht werden.

Sophie und Ludwig. Das war ja eine unglückliche Verbindung. Reizt Sie das besonders?
Ja, ich finde das hochinteressant. In der Familie Sophies (Herzog in
Bayern) gab es ja eine Kaiserin (Sissi) die Ludwig sehr verehrte. Sophie begann sich für Wagner zu interessieren, lernte singen um Ludwig zu gefallen; sie mag gespürt haben, daß sie für Ludwig nur eine Notlösung sein konnte, ein Ersatz für die unerreichbare Sissi. Sie trauerte trotzdem ein Leben lang diesem Ludwig hinterher - sie interessierte sich aber auch für den Photographen Hanfstengel - ganz naiv... Ihre Persönlichkeit hatte viele Facetten. Sophie war eben anders...

Sie sind eine moderne, junge Frau - können Sie sich leicht in diese
Sophie einfühlen, in das Gefangensein der jungen Prinzessin in den Konventionen des 19. Jahrhunderts, der Hofetikette, der Verbindung mit einer Majestät?

Ich denke schon, auch wenn es nicht ganz einfach ist. Auch die Freiheit unserer Zeit kann ja zu einem Zwang werden, die Konventionen haben auch vieles zusammengehalten, heute ist es doch so, daß bei der kleinsten Krise Beziehungen schon auseinanderfallen; im 19. Jahrhundert war alles zu starr und zu streng geregelt. Man vermißt das gesunde Mittelmaß.

Frau Röck, wenn Sie nicht theaterspielen würden, was würden Sie dann machen?
Da hab ich noch gar nicht drüber nachgedacht - vielleicht Lehramt,
Erzieherin, Kinderkrankenschwester - oder so etwas. Aber Schauspielerin und Sängerin zu sein ist einzig. Nein, ich könnte mir nichts anderes vorstellen!

Frau Röck, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

 

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